Der Protest geht weiter: Banner gegen die Zwangszuweisung von Atomschutt

Knallgelb und mit dem eindringlichen Slogan "Kein Atomschutt nach Lübeck" macht die Bürgerinitiative Lübeck ohne Atomschutt jetzt mit Bannern auf ihre Forderung aufmerksam. An markanten Stellen im Umkreis der Deponie Niemark haben Mitglieder der Initiative die 3,40 mal 1,70 Meter großen Banner platziert. Ziel der Aktion: Auf die geplante Lieferung von 12.500 Tonnen Atomschutt aus dem Kernkraftwerk Brunsbüttel aufmerksam machen. Vor allem aber sollen die Banner ein klares Statement an Umweltminister Jan Philipp Albrecht aussenden: Lübeck nimmt die Anlieferung des belasteten Abrissmaterials nicht einfach so hin.

Banner am Zaun

Hintergrund der Aktion ist die vom schleswig-holsteinischen Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Bündnis 90/Grüne) im Januar 2021 verkündete Zwangszuweisung von 12.500 Tonnen radioaktiv-belastetem Bauschutt aus dem Kernkraftwerk Brunsbüttel auf die Deponien Johannistal in Gremersdorf und Niemark in Lübeck. Seit das Thema im September 2020 durch Presseberichte wieder in die Öffentlichkeit getragen wurde, setzt sich die Bürgerinitiative Lübeck ohne Atomschutt mit verschiedenen Aktionen gegen die geplante Anlieferung von AKW-Schutt und für mehr Transparenz von Seiten der Landes-Politik ein. "Obwohl Minister Albrecht nun endlich auch in den Dialog mit den Bürgern getreten ist, müssen wir leider immer noch feststellen, dass das Thema von Seiten des Ministers verharmlost wird", meint eine Sprecherin der Initiative. "So arbeitet der Minister beispielsweise gerne mit dem Begriff 'Nicht-radioaktive Abfälle'. Diese Bezeichnung ist irreführend! Das Material, das nach Lübeck und Gremersdorf geliefert werden soll, ist sehr wohl radioaktiv belastet und darf nur durch den Prozess des Freimessens aus der Atomaufsicht entlassen werden." Die Bürgerinitiative verweist darauf, dass dieses Material keinesfalls harmlos ist, nur weil es freigemessen wurde. Insbesondere für Kinder und nachfolgende Generationen sind die Auswirkungen der zusätzlich provozierten Strahlenbelastung und der möglichen Verseuchung der Umwelt ein enormes Gesundheitsrisiko.

Banner am Zaun

"Leider macht die Pandemie es uns sehr schwer, uns gegen die Zwangszuweisung und für die Aufklärung der Bevölkerung richtig einzusetzen." Daher ist die Lübecker Initiative verstärkt in den Sozialen Medien präsent und versucht durch die Zusammenarbeit mit anderen Initiativen an betroffenen Deponiestandorten, aber auch mit Flyer- und Aufkleberaktionen zu informieren. Zu ihrer neuesten Aktion meint die Initiative: "Die Banner sollen noch einmal ganz deutlich unseren Protest gegen die geplante Zwangszuweisung von Atomschutt auf die Deponie Niemark ausdrücken."

Banner am Zaun