Protestaktionen starten: Kleben gegen Atomschutt

Die Zwangszuweisung von Atomschutt nach Lübeck-Niemark und Johannistal in Ostholstein steht unmittelbar bevor, die Stimmen der verärgerten Bürger werden von Umweltminister Albrecht (Bündnis 90/Die Grünen) überhört. Deshalb lässt die Bürgerinitiative "Lübeck ohne Atomschutt" ihren Wortprotesten jetzt Taten folgen und startet mit einer Aufkleberkampagne ihre Protestaktionen gegen die Zwangszuweisung.

Unter dem Motto "Kleben gegen Atomschutt" startet die Lübecker Bürgerinitiative ihre Protestaktionen in der Hansestadt. "Mit den Aufklebern wollen wir die Aufmerksamkeit für das Thema in der Lübecker Bevölkerung erhöhen", heißt es von der Bürgerinitiative. Mitstreiter finden und für eine kritische Auseinandersetzung mit der Thematik der Lagerung von Abrissmaterialien aus Kernkraftwerken auf herkömmlichen Deponien werben sind dabei nur zwei der Ziele, die die Bürgerinitiative sich von der Aktion verspricht. "Wir hoffen, dass durch unsere Aktion(en) viel mehr Lübecker als bisher die Zwangszuweisung und alles, was damit verbunden ist, kritisch hinterfragen und nicht einfach die Behauptungen der Politik hinnehmen, dass die Materialien gänzlich unbelastet sind", heißt es von Seiten der Lübecker Initiative. "Dem ist schlichtweg nicht so. Denn es werden Materialien auch aus der sogenannten spezifischen Freigabe nach Lübeck kommen. Das heißt, sie sind durch das Prozedere des Freimessens zwar aus der atomrechtlichen Überwachung entlassen, aber doch noch so belastet, dass sie speziell gelagert und nicht weiterverarbeitet werden dürfen. Dieses Material ist also in jedem Fall radioaktiv belastet."

Aufkleber

Die Aufkleber mit der Aufschrift "Kein! Atomschutt nach Lübeck" sollen dabei nicht nur von den Mitgliedern der Initiative verteilt werden; Interessierte können sich die Aufkleber über die Facebookseite "Lübeck ohne Atomschutt" oder der gleichnamigen Website bestellen. "Man findet das Ganze aber auch auf unseren Seiten als Bild zum herunterladen. So kann man sich seinen Protestzettel auch ganz bequem ausdrucken und zum Beispiel ins Fenster hängen", wirbt die Initiative. "Wir müssen jetzt aktiv werden und der Politik ganz klar zeigen, dass sich die Mehrheit der Lübecker gegen eine zusätzliche Strahlenbelastung durch Atomschutt auf unseren städtischen Deponien ausspricht!" Denn für die Aktivisten der Bürgerinitiative steht eines fest: "Wenn der Atomschutt erst einmal auf den Deponien abgeladen ist und wir in vielen Jahren dann doch feststellen, dass sich die Politiker (beim Thema Atomkraft einmal mehr) geirrt haben und die Strahlenbelastung für die Menschen doch höher als gedacht ist, dann ist es zu spät; der AKW-Schutt nicht mehr rückholbar auf den Deponien im Land verscharrt!"