"Lübeck ohne Atomschutt" startet Flyer-Aktion

Vom Internet auf die Straße: Nicht nur online sondern auch offline will die Bürgerinitiative "Lübeck ohne Atomschutt" noch mehr Menschen für ihre Petition gegen die Lagerung von Atomschutt auf der Deponie Niemark in Lübeck gewinnen. Dazu hat die Initiative jetzt eine Flyer-Aktion ins Leben gerufen. Bereits am Wochenende starteten die ersten Unterstützer mit dem Verteilen.

Flyer

Um dem Ziel von 1.900 Stimmen in ihrer Petition noch näher zu kommen, verlagert die Initiative ihre Aktionen jetzt auf die Lübecker Straßen. "Viele haben von der Thematik noch gar nichts mitbekommen. Das wollen wir durch unsere Flyer-Aktion ändern", sagen die Initiatoren. Rund 5000 Flyer werfen die Unterstützer seit dem vergangenen Wochenende in die Briefkästen der Lübecker ein. Unterstützt wurde die Aktion vom K&D Druckstudio, welches die Flyer kostenlos druckte und der Initiative zur Verfügung stellte. "Unser Hauptaugenmerk liegt dabei vor allem auf den direkt an die Deponie angrenzenden Wohngebieten." So verteilten die Aktiven ihre Flugblätter bereits im Bornkamp, dem Hochschulstadtteil und entlang der Kronsforder Allee und suchten dabei auch das direkte Gespräch mit den Anwohnern. "Das war wirklich eine gute Sache, weil wir so die Möglichkeit hatten, genau zu erklären was unser Anliegen ist. Vielen war das Thema völlig fremd", berichtet einer der Unterstützer. Aber auch mit Aushängen in der Lübecker Innenstadt und an anderen viel frequentierten Orten der Hansestadt soll auf das Anliegen der Bürgerinitiative aufmerksam gemacht werden. "In den nächsten Wochen werden wir unsere Flyer-Aktion auf noch mehr Gebiete in Lübeck ausweiten, denn erst bei 1900 Stimmen wird unsere Petition direkt an das Umweltministerium gesandt", heißt es von Seiten der Initiatoren.

Hintergrund der Onlinepetition "openpetition.de/!bjpyh" ist eine Ankündigung des schleswig-holsteinischen Umweltministers Jan Philipp Albrecht vom 23. September, das Land plane unter anderem auf der Deponie Niemark in Lübeck rund 250 Tonnen Atomschutt aus dem AKW Brunsbüttel zu lagern. Zwar dementierte der Umweltminister eine Festlegung auf einen Standort direkt im Anschluss wieder, trotzdem bleibt Lübeck in der engeren Auswahl. Somit könnte zukünftig strahlenbelastetes Abbruchmaterial direkt vor den Toren der Stadt gelagert werden. Die Bürgerinitiative kritisiert vor allem wegen der Nähe zu zahlreichen Wohngebieten mit Kindern die Auswahl des Standortes. "Aber auch die Transparenz bei diesen Entscheidungen sowie dem Prozess des Freimessens fehlt uns", meinen die Initiatoren von "Lübeck ohne Atomschutt". "Wir möchten nicht, dass eine so wichtige Entscheidung einfach über die Köpfe der Bewohner und der Stadtvertreter hinweg gefällt wird."

Mehr Infos zum Thema auf Facebook "Lübeck ohne Atomschutt" und unter "Links für mehr Wissen".