Die Bürgerinitiative "Lübeck ohne Atomschutt"

Die Landesregierung möchte Atomschutt aus dem AKW Brunsbüttel auf der Deponie Niemark in Lübeck einlagern. Das wollen wir als Bürgerinitiative verhindern. Und dazu brauchen wir die Hilfe der Lübecker! Unterschreiben Sie die Petition unter openpetition.de/!bjpyh und helfen Sie mit.

Wer sind wir?

Gegründet hat sich unsere Bürgerinitiative spontan aus ein paar jungen Familien aus den Neubaugebieten Rothebek I und II, nachdem der Schleswig-holsteinische Umweltministers Jan Philipp Albrecht am 23. September in den Medien erklärte, das Land wolle auf der Deponie Niemark in Lübeck rund 250 Tonnen Atomschutt aus dem AKW Brunsbüttel lagern. Mittlerweile sind wir von einer "Anwohnerinitiative" zu einer "Bürgerinitiative" mit vielen Lübeckern aus verschiedenen Stadtbezirken herangewachsen. Wir wollen es nicht einfach tatenlos geschehen lassen, dass eine so wichtige Entscheidung von oben herab über die Köpfe der Bevölkerung hinweg gefällt wird. Mit einer Onlinepetition unter openpetition.de/!bjpyh sammeln wir jetzt Stimmen gegen die Ablagerung des Atomschutts in der Hansestadt Lübeck. Auch eine Facebook-Seite mit dem Titel "Lübeck ohne Atomschutt" haben wir ins Leben gerufen und möchten so auf das Thema aufmerksam machen und weitere Mitstreiter finden. Denn auch, wenn das Thema für einige vielleicht nicht sonderlich bedrohlich und weit weg von der eigenen Haustür klingt: Es könnte für ALLE Lübecker langfristige Folgen haben.

Initiatoren der Bürgerinitiative

Warum sind wir gegen die Lagerung in Lübeck?

Zum einen sind wir "dagegen", weil sich die Deponie in unmittelbarer Nähe zu zahlreichen Wohngebieten mit vielen Kindern befindet. Wie zum Beispiel Rothebek I und II. Natürlich möchten wir unsere Kinder nicht in der Nähe von Atomschutt großziehen. Da schwingt auch Angst und Sorge mit. Aber auch für Lübeck als Tourismusstadt sehen wir einen grundsätzlichen Imageverlust, wenn hier Atomschutt gelagert wird. Und auch die Bürgerschaft sah dies im vergangenen Jahr ähnlich und hatte sich 2019 gegen die Lagerung auf der Deponie Niemark ausgesprochen.

Es wird versichert, dass die Strahlenbelastung des Materials nicht gesundheitsgefährdend ist; Warum sollte der Schutt dann nicht in Niemark gelagert werden?

Auch, wenn es sich um "geringfügig belastetes Material" handelt, bleibt es eben Schutt aus einem Atomkraftwerk und es stellt sich uns die Frage, ob das Material nicht doch belasteter ist, als gesagt wird. Uns fehlt hier die Transparenz. Und auch, wenn die Strahlenbelastung in der Umwelt angeblich höher ist, als das freigemessene Material aus Brunsbüttel, muss man bestehende Strahlenbelastung ja nicht sehenden Auges genau vor der eigenen Haustür noch zusätzlich erhöhen. Und kann die Landesregierung denn wirklich zu 100 Prozent garantieren, dass das Material in diesen großen Mengen nicht schädlich ist? Und wie sieht es mit der Langzeitbelastung für das Grundwasser und die Umwelt aus? All diese Fragen sind uns nicht eindeutig genug geklärt. Hier sollte die Landesregierung nachbessern und die Bevölkerung besser informieren.

Was erhoffen wir uns mit unserer Initiative und der Petition zu erreichen?

Wir hoffen darauf, dass sich viele, viele Lübecker unserem Anliegen anschließen und die Landesregierung daraufhin noch einmal die Lagerung und das von oben herab Bestimmen des Standortes für die Ablagerung des Schutts überdenkt. Und, dass nach einem geeigneterem Standort als in einer UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt und in unmittelbarer Nähe zu Wohngebieten mit vielen Kindern gesucht wird.

Wo sollte der Atomschutt unserer Meinung nach gelagert werden?

Natürlich bedeutet der Rückbau von Atomkraftwerken auch, dass das zurück gebaute Material irgendwo gelagert werden muss. Das ist uns klar und wir unterstützen dies natürlich auch. Aber warum kann der AKW-Schutt nicht dort gelagert werden, wo er auch entstanden ist? Denn hier herrscht bereits eine Kontaminierung der Landschaft und hier wurde auch Geld an und mit dem Atomkraftwerk verdient. Warum muss man belastetes Material quer durch Schleswig-Holstein fahren? Und es stellt sich auch die Frage, ob es bei den angekündigten 250 Tonnen langfristig bleiben wird. Schließlich werden in den nächsten Jahren noch viele tausende Tonnen Schutt beim Rückbau von drei Atomkraftwerken (Brunsbüttel, Krümmel und Brokdorf) entstehen.